Seit der Gründung durch den Heidelberger Fabrikanten Max Berk im Jahre 1978 dreht sich in der ehemaligen evangelischen Kirche von 1733 im Ortsteil Ziegelhausen alles um Textilien und Stoffe. Von deren immenser Bedeutung in Vergangenheit und Gegenwart zeugen auch heute noch gebräuchliche Redewendungen wie „schief gewickelt“, „gut betucht“, „blau machen“, „sich verhaspeln“ oder “alles umkrempeln“.
Mindestens zwei Sonderausstellungen pro Jahr werfen ihr Licht auf spannende textile Themen. In diesen Zeiträumen öffnet auch die ständige Sammlung ihre Pforten: Kunstvolle Erzeugnisse alter Handwerkskünste berichten von vergangenen Zeiten, außereuropäische Textilien machen neugierig auf fremde Kulturen, und die museumseigene Sammlung antiker Patchworkquilts beleuchtet die Anfänge der bis heute aktuellen Kunstform des Quiltens.
Dass fantasievoll und künstlerisch gestaltete Quilts auch heute noch der Hingucker sind, beweist die alle drei Jahre ausgerichtete Europäische Quilt-Triennale. Die besten Kunstwerke dieses internationalen Wettbewerbes werden das nächste Mal im Frühjahr 2025 in einer Ausstellung präsentiert.
Eine ganz andere, beliebte Ausstellung kommt alle paar Jahre wieder. „Modebummel durch drei Jahrhunderte“ zeigt die Kostüme aus der museumseigenen Sammlung. Hier lassen sich die Kapriolen der Damenmode wie Wespentaille, weit ausgestellte Hüften oder stark betontes Gesäß vergnüglich erkunden. Zur Zeit haben sich die Kostüme allerdings in die Abgeschiedenheit der Depots zurückgezogen und warten auf einen neuen Auftritt.
Es ließe sich an dieser Stelle noch mehr aus dem Nähkästchen plaudern, aber nichts ist spannender, als die Vielfalt von Textilien selbst zu erkunden.