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Geschichte

Tradition mit Zukunft

Der Sammlungsbegründer Charles Francois de Graimberg (1774 – 1864) im Porträt von Guido Schmitt, 1902 (Foto:KMH/Gattner)
Der Sammlungsbegründer Charles Francois de Graimberg (1774 – 1864) im Porträt von Guido Schmitt, 1902

Seit 1908 beherbergt eines der schönsten Barockpalais in der Heidelberger Altstadt die kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung der Stadt Heidelberg.

Heute gehört das Kurpfälzische Museum mit seinen verschiedenen Erweiterungsbauten zu den großen Kulturinstitutionen der Stadt, ebenso bunt und vielfältig in seinen Angeboten wie die Menschen, die mit Leidenschaft dieses Haus besuchen und unterstützen.

Ein enthusiastischer französischer Emigrant legte mit seiner privaten Sammlung das Fundament zur späteren „Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung“. Charles de Graimberg, seit 1810 in Heidelberg ansässig, begann bereits kurz nach seiner Ankunft, sich der Geschichte des Heidelberger Schlosses und des pfälzischen Fürstenhauses zu widmen.

Graimbergs ständig wachsende Sammlung umfasste schon bald Gemälde, graphische Blätter, Urkunden, Münzen und Medaillen, Waffen, Porzellan aus der Manufaktur Frankenthal und Skulpturen sowie Bauteile.

Auch der berühmte Zwölfbotenaltar von Tilman Riemenschneider, heute einer der Sammlungshöhepunkte, wurde bereits von Graimberg erworben.

Eine historische Aufnahme der Hauptstraße mit dem Palais Morass in der Bildmitte. (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)
Eine historische Aufnahme der Hauptstraße mit dem Palais Morass in der Bildmitte.

1879 entschied sich der Heidelberger Stadtrat, die umfangreiche Sammlung anzukaufen und ein Gebäude in der Hauptstraße zur Präsentation zur Verfügung zu stellen.

Das repräsentative Barockpalais des Rechtsprofessors Philipp Morass, 1712 errichtet, erschien hierfür ideal.

Der landesgeschichtliche Schwerpunkt hatte bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine erhebliche Erweiterung erfahren, als zahlreiche archäologische Funde dazukamen, vor allem durch die 1877 entdeckten Reste der römischen Neckarbrücke.

Archäologische Grabungen in Heidelberg und dem Umland, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, ließen gerade diese Bestände erheblich wachsen.

Eine historische Fotografie des Museumsgartens. (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)
Eine historische Fotografie des Museumsgartens.

Herausragende Stiftungen Heidelberger Bürger wie beispielsweise die hochkarätige Sammlung Posselt mit Spitzenwerken aus dem Bereich der niederländischen Stilllebenmalerei trugen zum weiteren Ausbau der Sammlungsbestände bei.

2002 gelang dem Museum der Ankauf des „Tafelsilbers der Kurfürstin Elisabeth Augusta“, des einzigen komplett erhaltenen Tafelsilbers des 18. Jahrhunderts aus kurfürstlich-pfälzischem Besitz, das zu den bedeutendsten Anschaffungen der vergangenen Jahrzehnte zählt.

Das Kurpfälzische Museum wächst

Das Museum vergrößerte sich 1991 maßgeblich mit dem Erweiterungsbau des Architekten Dieter Quast. Darin fand auch der Heidelberger Kunstverein sein heutiges Domizil.

Die räumliche Anbindung an das Palais ist mit dem Gebäude der alten Fechthalle und des Restaurants gegeben.

Der Erweiterungsbau von 1991 beherbergt rechts einen Teil des Kurpfälzischen Museums, links den Heidelberger Kunstverein. (Foto: KMH)
Der Erweiterungsbau von 1991 beherbergt rechts einen Teil des Kurpfälzischen Museums, links den Heidelberger Kunstverein.

Die große, lichtdurchflutete Galerie des Neubaus ist zum Herzstück des Museums geworden, hier werden die Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt und hier finden viele Veranstaltungen statt. Der seit 2012 vollklimatisierte und barrierefrei zugängliche Wechselausstellungsraum grenzt direkt an die Galerie.

2002 wuchs das Museum erstmals über die Heidelberger Altstadt hinaus. Die Textilsammlung Max Berk in Ziegelhausen wurde aus privater Trägerschaft vom Kurpfälzischen Museum übernommen.

Mit dem 2018 eröffneten Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen in der Heidelberger Südstadt setzt das Kurpfälzische Museum institutionell und inhaltlich neue Schwerpunkte.