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Die Folge der antiken Götter, Porzellanmanufaktur Frankenthal, um 1760 (Foto: Gattner)
Die Folge der antiken Götter, Porzellanmanufaktur Frankenthal, um 1760 (Foto: Gattner)

Sammlungsgebiet Kunsthandwerk

Der Sammlungsbegriff „Kunsthandwerk“ bezieht sich seit dem 19. Jahrhundert auf den Bereich der angewandten Kunst, die sich vom traditionellen Handwerk und der industriellen Fertigung abgrenzt. Spätestens mit dem Zerfall und der Auflösung der Handwerkszünfte vollzog sich eine Neubewertung der Gebrauchskunst, die bereits vom Begründer der Heidelberger Sammlung, Charles de Graimberg, in großer Zahl zusammengetragen wurden. Für ihn war vor allem die Provenienz „Kurpfalz“ ausschlaggebend für die Erwerbung eines Objektes.

Porzellan der Manufaktur Frankenthal

Beletage im Palais Morass, im Vordergrund der Hammerflügel, Jean Louis Dulcken (1761 – nach 1835), Hofpianofortemacher des Kurfürsten Carl Theodor, München, um 1789 (Foto: Gattner)
Beletage im Palais Morass, im Vordergrund der Hammerflügel, Jean Louis Dulcken (1761 – nach 1835), Hofpianofortemacher des Kurfürsten Carl Theodor, München, um 1789 (Foto: Gattner)

Die Porzellanmanufaktur Frankenthal gehörte Kurfürst Karl Theodor und produzierte zwischen 1755 und 1799 vor allem für den Hof.

Die bedeutende Sammlung Frankenthaler Porzellan umfasst Figuren, Vasen und die unterschiedlichsten Serviceteile, um ein möglichst großes Spektrum der Frankenthaler Produkte dokumentieren und zeigen zu können.

Daneben befinden sich einige Porzellane aus Meißen, Sèvres, Ludwigsburg und Nymphenburg in der Sammlung sowie Porzellane und Steinzeug des 20. Jahrhunderts.  

Historische Möbel und Wohnkultur

Das vor über 300 Jahren erbaute Palais Morass, der Altbau des Kurpfälzischen Museums, bietet in seiner Beletage einen Eindruck der Wohnkultur im 18. Jahrhundert mit einer Vielzahl kunsthandwerklicher Exponate. Dazu gehören historische Möbel, Seidentapeten und Porträts.

Die meisten Exponate stammen aus der Zeit des Kurfürsten Carl Theodor und stammen aus Heidelberg und der Region. Im Obergeschoss ergänzen Stilzimmer des 19. Jhs. das Thema „Wohnkultur“.

Zeugnisse des Kunsthandwerks sind außerdem historische Gläser, Porzellan, Fayencen und Objekte des Historismus. Einzigartig ist eine Textilpassage mit Kostümen aus der Zeit von 1750 bis 1930 im Kontext ihrer Zeit, die einen Teil der Textilsammlung präsentiert.

Blick in den Sammlungsschrank mit Münzen und Medaillen. (Foto: Gattner)
Blick in den Sammlungsschrank mit Münzen und Medaillen. (Foto: Gattner)

Münzen und Medaillen

Immer wieder weckt der umfangreiche Bestand an kurpfälzischen Münzen und Medaillen das Interesse von Fachleuten.

Die Kurfürsten verewigten ihre Person und ihre Leistungen gern in Gedenkmedaillen, darunter auch Werke des kurpfälzischen Münzmeisters Anton Schäffer (1722-1801). Ein kleiner Teil dieser außergewöhnlichen Sammlung ist im Münzkabinett ausgestellt. 
 
 

Silberne Gürtelschnalle, Nikolaus Trübner, Heidelberg, vor 1910 (Foto: Gattner)
Silberne Gürtelschnalle, Nikolaus Trübner, Heidelberg, vor 1910 (Foto: Gattner)

Silber

Das umfangreiche Straßburger Silberservice der letzten Kurfürstin Elisabeth Augusta aus der Zeit um 1770 vermittelt einen Eindruck der höfischen Tafelkultur.

Neben höfischen Silberobjekten liegt der Fokus auf Heidelberger Zunftsilber sowie Trink- und Repräsentationsgefäßen aus Heidelberg, Kurpfalz und Baden. Letztere stammen aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

Die namhafte Heidelberger Goldschmiedefamilie Trübner ist mit mehreren Werken vertreten, darunter ein außergewöhnlicher Nautiluspokal.


Sammlungsleiterin: Dr. Karin Tebbe, Telefon 06221 – 5834190, E-Mail KarinDr.Tebbe@Heidelberg.de