Heidelberg und die Kurpfalz digital

Universitätsbibliothek Heidelberg und Kurpfälzisches Museum vereinen digitalisierte Schätze

In der Universitätsbibliothek Heidelberg versammelt: Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums, Maria Effinger, Leiterin der Abteilung "Publikationsdienste" UB Heidelberg, Josua Walbrodt, Graphische Sammlung KMH, Margit Krenn, wissenschaftliche Mitarbeiterin UB Heidelberg, Wolfgang Erichson, Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Veit Probst, Direktor der UB Heidelberg. Foto: KMH
In der Universitätsbibliothek Heidelberg versammelt: Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums, Maria Effinger, Leiterin der Abteilung "Publikationsdienste" UB Heidelberg, Josua Walbrodt, Graphische Sammlung KMH, Margit Krenn, wissenschaftliche Mitarbeiterin UB Heidelberg, Wolfgang Erichson, Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Veit Probst, Direktor der UB Heidelberg. Foto: KMH

Rund 2000 bedeutende graphische Werke aus den Sammlungen der Universitätsbibliothek und des Kurpfälzischen Museums sind neu auf dem digitalen Themenportal „Heidelberg und die Kurpfalz im Spiegel der Kunst“ verfügbar. Eingescannt, wissenschaftlich erschlossen und langzeitarchiviert sind diese Schätze nun weltweit und für alle verfügbar. Diese erfreuliche Entwicklung geht auf ein dreijähriges Förderprojekt der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg zurück. Zum bevorstehenden Abschluss trafen sich die Akteure in der Universitätsbibliothek. 
Link zum Portal "Heidelberg und die Kurpfalz im Spiegel der Kunst"Themenportal auf arthistoricum.net

Zukunftsweisende digitale Kooperation
Für die Kultur der digitalen Stadt Heidelberg und deren zeitgemäße Erschließung ist mit diesem Kooperationsprojekt ein wichtiger Schritt getan. Das neue online-Portal bündelt die bildkünstlerischen Überlieferungen zu Heidelberg und der Kurpfalz aus den Beständen beider Häuser, und stellt damit einen reichen Bilderschatz zur Kunst, Geschichte und Geographie der Kurpfalz bereit. Die Infrastruktur des Portals bietet dabei auch die Möglichkeit der Erweiterung auf andere Bestände und Objektgruppen. Die Kooperation zwischen dem Kurpfälzischen Museum und dem Digitalisierungszentrum der Universitätsbibliothek wurde durch eine Förderung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg möglich. Auf dieser finanziellen Basis konnten in der engagierten Kooperation der beiden Institutionen während der dreijährigen Projektlaufzeit rund 1000 Highlights des Kurpfälzischen Museums in das Objekt- und Multimediarepositorium heidICON eingepflegt werden. Sie treffen dort auf ebenso viele Digitalisate aus den Beständen der Universitätsbibliothek.

Museumshighlight auf der digitalen Bühne: Schloss und Stadt Heidelberg bei Sonnenuntergang, Carl Rottmann (1797 – 1850), Bleistift und Aquarell auf Papier, 1815, Kurpfälzisches Museum
Museumshighlight auf der digitalen Bühne: Schloss und Stadt Heidelberg bei Sonnenuntergang, Carl Rottmann (1797 – 1850), Bleistift und Aquarell auf Papier, 1815, Kurpfälzisches Museum

Erschließung und Vernetzung
Das Verfahren, das ein Kunstwerk durchläuft, bis es digital auf einer wissenschaftlichen Plattform erscheint, ist aufwändig und hochspezialisiert: zum einen geht der Digitalisierung die Erschließung und restauratorische Sicherung des Originals voraus, zum anderen braucht es für die Digitalisierung eine hochspezifische technische Infrastruktur und professionelles Knowhow. Zahlreiche Metadaten werden für jedes Werk erarbeitet, um das physische Werk zu beschreiben und einen vielschichtigen Zugang mit Querverbindungen zu vergleichbaren Objekten in den Datenbanken anderer Institutionen zu ermöglichen (z.B. Staatliche Museen zu Berlin, British Museum in London oder Metropolitan Museum in New York). Durch die Verwendung international vereinbarter Normdaten können alle Objekte  auch über andere Datenbanken wie jene der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), Leo-BW, Graphikportal und Europeana gefunden werden und damit einen deutlich erweiterten Radius erzielen. Die Universitätsbibliothek Heidelberg ist in Bezug auf die Digitalisierung von Büchern und Kunst auf Papier weltweit eine führende Institution. Über 30 Millionen jährliche Downloads zeigen die Relevanz der digitalisierten Bestände.

Vielfältige Zugänge und kreative Ideen
 „Heidelberg und die Kurpfalz im Spiegel der Kunst“ lässt sich sowohl über heidICON erkunden als auch über das anwendungsfreundliche Themenportal auf der Website arthistoricum.net. Letztere Plattform ermöglicht wie ein Schaufenster einen einfachen und attraktiven Blick auf die kunst- und kulturgeschichtliche Highlights, lässt Zusammenhänge entdecken und ermöglicht den kreativen Umgang mit den Kunstwerken: So entwickelte beispielsweise im vergangenen Frühjahr ein Student*innenteam der Universität Tübingen beim Kulturhackathon „Coding da Vinci Baden-Württemberg 2022“ aus den ebenfalls im Rahmen des Digitalisierungsprojektes wissenschaftlich erschlossenen Datensätzen bedeutender Zeichnungen Heidelberger Romantiker im Bestand des Kurpfälzischen Museums den Prototyp eines Computerspiels und gewann damit den Preis für das beste Gamedesign (Computerspiel-Teaser).