Januar 2008
Bjørn Wiinblad (1918 - 2006): „Pelléas und Mélisande“
Wer kennt nicht die Sammelteller mit den Märchen aus Tausendundeiner Nacht der Studio-line Rosenthals, entworfen von dem dänischen Künstler und Bühnenbildner Bjørn Wiinblad. Der langjährige Chefdesigner der deutschen Porzellanfabrik ließ sich aber vor allem von Musik und Theater inspirieren, so auch bei dem Gobelin „Pelléas und Mélisande“. Der Wandbehang behandelt den Stoff einer 1902 uraufgeführten Oper von Claude Debussy, bei der es um eine unerfüllte Liebe zwischen Mélisande und ihrem Schwager Pelléas geht, die ein tragisches Ende fand. Wie dieses aussah, erfahren Sie hier.
Februar 2022
Guido Schmitt (1834 - 1922): Der Rathausbrand am 2. März 1908
In der Nacht vom 1. auf den 2. März 1908 brannte das Heidelberger Rathaus. Dies war einer der spektakulärsten Brände in der jüngeren Stadtgeschichte, zugleich die erste große Herausforderung für die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neu strukturierte und technisch modernisierte Heidelberger Feuerwehr. Guido Schmitt, Spross der bekannten Heidelberger Malerfamilie, führte gleich nach dem Brand dieses Gemälde aus und brachte die nächtliche Dramatik des Rathausbrandes eindrucksvoll zur Geltung. Dies ganz im Gegensatz zu einer Bilderserie ebenfalls im Besitz des Kurpfälzischen Museums, die der Heidelberger „Schnellmaler“ Adolf Hacker bereits bei Tagesanbruch angefertigt und zum Kauf ausgestellt hatte.
März 2022
Karl Friedrich von Baden, 1803
Das Porträt ist in zarter Pastelltechnik auf fein geschliffenem Pergament gemalt und zeigt Karl Friedrich als aufgeklärten Fürsten. Der Beitrag wirft einen Blick auf den sorgenden Landesvater und die Kunst der Pastellmalerei.
April 2022
Was verbirgt Alfred Mombert? Eine Spurensuche
Noch einmal ist in diesem Jahr das von Karl Hofer 1933 gemalte Porträt des Dichters Alfred Mombert Gegenstand eines Beitrags. Diesmal geht es um die Geschichte und Substanz des Bildes. Die Gemälderestauratorin kommt zu erstaunlichen Ergebnissen.
Mai 2022
Die bizarre Welt des Christoph Jamnitzer
Das „Neüw Grotteßken Buch“ aus dem Jahre 1610 gibt Einblick in eine bizarre Welt aus phantastischen Mischwesen und Ornamenten und wandte sich mit seinen hintergründigen und satirischen Bildfindungen vor allem an gebildete Betrachter.
Juni 2022
Mit gleicher Elle messen?
Vor Einführung des metrischen Systems im Jahre 1872 war es gar nicht so einfach, die in den Städten, Regionen und Ländern differierenden Maßeinheiten miteinander zu vergleichen.
Juli 2022
Sir Thomas Roe, Spitzendiplomat im Dienste der englischen Krone
Weitgereist und gut vernetzt war der englische Diplomat Sir Thomas Roe, engster Vertrauter der an den Heidelberger Hof verheirateten Elizabeth Stuart und späteren Königin von Böhmen.
August 2022
Unvergänglich schön. Die Blumenmalerei des Heidelberger Künstlers Guido Philipp Schmitt
Im Gegensatz zu den flüchtigen Erscheinungen der Pflanzenwelt ist die Schönheit der Blumenmalereien von Guido Philipp Schmitt unvergänglich. Der Heidelberger Maler, dessen 100. Todestag sich am 8. August jährt, war wie sein Vater Georg Philipp ein erfolgreicher Bildnismaler; umso überraschender wirkt sein Gemälde einer Lilie, mit dem ein Schlaglicht auf einen wenig bekannten Bereich seines Schaffens fällt: das Studium der Natur und dessen künstlerische Verarbeitung, die eine Tradition der Malerfamilie Schmitt fortführt.
September 2022
Barlach und Marcks – Drei Porzellanfiguren aus den Schwarzburger Werkstätten
Die Schwarzburger Werkstätten unter der Leitung ihres Gründers Max Adolf Pfeiffer (1875 – 1957) setzten sich die künstlerische Erneuerung der Porzellanplastik zum Ziel. Namhafte Künstler wie Gerhard Marcks (1889-1981) und Ernst Barlach (1870 – 1938) konnten für die Lieferung von Modellen gewonnen werden, wodurch es zu einer ungewohnten Vielfalt an Stilen und Themen kam.
Oktober 2022
Zwischen Belustigung und moralischem Zeigefinger: das „Ungleiche Paar“ nach Lucas Cranach dem Älteren
Das Bildthema des „Ungleichen Paares“ war seit dem Spätmittelalter in der Druckgraphik und dekorativen Kunst sehr beliebt. Nach 1500 wird es auch in der Malerei salonfähig, vor allem durch Lucas Cranach den Älteren, dessen Werkstatt über 40 Varianten produzierte. Wie populär seine Gemälde waren, zeigt die Tafel aus dem Depot des Kurpfälzischen Museums, deren Maler sich intensiv mit Cranach und seinen Darstellungen des Themas beschäftigte.
November 2022
Das Brustporträt des Friedrich Hermann von Schomberg – Eine Neuzuschreibung
Ein Brustporträt des 1619 in Heidelberg geborenen Grafen Friedrich Hermann von Schomberg, in Grautönen auf Büttenpapier gemalt (frz. Grisaille), galt bislang als Arbeit des deutsch-englischen Porträtkünstlers Godfrey Kneller. Nun lässt es sich nach neuesten Erkenntnissen dem Holländer Arnold Houbraken zuschreiben und ist derzeit in der Ausstellung „Madame Palatine. Liselotte von der Pfalz am Hof des Sonnenkönigs“ zu sehen.
Dezember 2022
Ein kostbares Ottheinrichporträt von Dietrich Winhart
Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz gehört zu den prägendsten Persönlichkeiten Heidelbergs. Obwohl er nur wenige Jahre als Kurfürst regierte, erreichten Wissenschaft und Künste Dank seiner Förderung eine Hochblüte mit großer Ausstrahlung.
Wegen des seltenen und kostbaren Materials Pergament, auf welches das Porträt im Holzschnittverfahren gedruckt wurde, dürfte die Druckgraphik wohl persönlich von Ottheinrich in Auftrag gegeben worden sein.