Meisterwerke aus Odesa
Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts
19. Oktober 2025 bis 22. März 2026
im Kurpfälzischen Museum Heidelberg
Die ukrainische Hafenstadt Odesa ist vom Krieg schwer betroffen – auch ihre Kunstschätze sind in Gefahr. In einer beeindruckenden Rettungsaktion konnten die bedeutendsten Gemälde aus dem Odesa Museum in Sicherheit gebracht werden. Nach der erfolgreichen Präsentation in der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, sind die Meisterwerke nun in Heidelberg zu sehen. Mit Blick auf die im Mai 2025 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Odesa und Heidelberg erhält die Ausstellung hier eine besondere Strahlkraft - als Symbol für kulturellen Austausch und gemeinsame europäische Werte in Zeiten des Krieges.
Nächste Veranstaltungen: Ausstellungsführungen sonntags jeweils 11 Uhr: 26. Oktober, 2. und 16. November (in ukrainischer Sprache), Dienstag, 4. November, 12 Uhr; Donnerstag, 20. November, 19 Uhr, Vortrag zur Kulturgutrettung in der Ukraine (Link zum Veranstaltungskalender)
Streifzug durch die europäische Kunstgeschichte
Gezeigt werden rund 50 Highlights aus dem Museum für Westliche und Östliche Kunst, darunter Werke bedeutender Künstler wie Francesco Granacci, Frans Hals, Cornelis de Heem, Roeland Savery und Bernardo Strozzi.
Künstlerisch und motivisch spannt die Ausstellung einen facettenreichen Bogen: Sie umfasst Landschaften und Stadtansichten, biblische und mythologische Szenen, Stillleben sowie Genrebilder mit Soldaten, Bauern und Komödianten. Porträts historischer Persönlichkeiten veranschaulichen besonders eindrucksvoll die internationale Prägung der Hafenstadt Odesa im 18. und 19. Jahrhundert.
Gemeinsamkeiten werden sichtbar
Die Gemälde aus Odesa eröffnen vielfältige Bezüge zur Kunstsammlung des Kurpfälzischen Museums. Bedeutende Werke westeuropäischer Meister des 16. bis 19. Jahrhunderts – darunter Roelant Savery, Cornelis de Heem und Alessandro Magnasco – finden sich nicht nur in Odesa, sondern auch in Berlin und Heidelberg. Ähnliche Parallelen zeigen sich bei Porträts historischer Persönlichkeiten sowie bei mythologischen und biblischen Darstellungen und insbesondere bei der Auseinandersetzung der Künstler mit Farbe und Licht im 19. Jahrhundert. Die Gemeinsamkeiten werden in der Ausstellung eindrucksvoll sichtbar, da Werke aus Odesa und Heidelberg direkt nebeneinander hängen. Rund zehn solcher Dialogpaare veranschaulichen kunstvoll die gemeinsame europäische Identität.
Museum zwischen Kunst und Krieg
Das 1923 gegründete Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst liegt mitten in der historischen Altstadt der südukrainischen Hafenstadt nahe der durch russische Luftangriffe bereits teilweise zerstörten Verklärungskathedrale. Das Museum befindet sich in einem Palais aus dem 19. Jahrhundert.
Unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 verpackten die Mitarbeitenden des Museums die Kunstwerke des Hauses, um sie einzulagern. Im September 2023 gelang es, 74 Gemälde des Odesa Museums nach Berlin zu transportieren. Hier wurden sie in Absprache mit den ukrainischen Fachleuten restauratorisch bearbeitet und mit Rahmen ausgestattet. Filmtipp: Arte-Dokumentation "Meisterwerke aus Odessa. Ein Museum zwischen Kunst und Krieg" in der Mediathek von arte. Link zum Film
Veranstaltungsreihe: Begleitend zur Ausstellung lädt das Kurpfälzische Museum zum vielfältigen kulturellen Austausch ein. Im Mittelpunkt stehen die Kunst, die Kulturgeschichte, aber auch die aktuelle Situation in Odesa. Vorträge, Ausstellungsgespräche, Kinoabende, Aktionen für Kinder und eine kreative Reihe mit ukrainischen Gästen schaffen viel Raum für Begegnungen.
Link zum Veranstaltungskalender
Kreative Angebote in der Museumswerkstatt MALSTUBE
Das Ausstellungsprojekt steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Partner der Kooperation "Meisterwerke aus Odesa":
Heidelberg dankt der Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, und dem Museum für Westliche und Östliche Kunst Odesa für die Ausstellungskooperation. Unterstützt wird die Ausstellung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Dr. Hermann und Ilse Rech-Stiftung, den Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums sowie durch die Stadt Heidelberg.
Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der EvS Kunststiftung: "Die Ukraine braucht unsere Unterstützung. Menschen, Infrastruktur und die Kultur sind seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in tödlicher Gefahr. Seit Kriegsbeginn unterstützt die UKRAINE-FÖRDERLINIE der Ernst von Siemens Kunststiftung die Anstellung von geflüchtetem ukrainischen Museumspersonal in deutschen Einrichtungen, die Restaurierung ukrainischer Kunst und Ausstellungen, bei denen ukrainische und deutsche Häuser zusammenarbeiten. "Meisterwerke aus Odesa" ist ein gelungenes Beispiel der UKRAINE-FÖRDERLINIE.




