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Meisterwerke aus Odesa

Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts

Titelmotiv der Ausstellung zeigt Porträt von Olena Tolstoi (Detail), 1875, ein Gemälde von Olena Tolstoi (Detail), 1875
Porträt von Olena Tolstoi, Gemälde von Domenico Morelli, 1875; Eigentum Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst; Foto: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Christoph Schmidt

19. Oktober 2025 bis 22. März 2026
im Kurpfälzischen Museum Heidelberg
 
Die ukrainische Hafenstadt Odesa (angelehnt an die ukrainische Schreibweise) und ihre Kunstschätze sind vom Krieg betroffen. In Zusammenarbeit mit der Gemäldegalerie Berlin wurden über 70 Meisterwerke aus dem Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst in Sicherheit gebracht. Das deutsch-ukrainische Kooperationsprojekt steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Die daraus hervorgegangene Ausstellung ist noch bis 22. Juni in der Gemäldegalerie Berlin zu sehen. Link zur Ausstellung der Gemäldegalerie

Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Gemäldegalerie Berlin und dem Kurpfälzischen Museum sowie wichtigen Unterstützern können die Meisterwerke aus Odesa auch in Heidelberg gezeigt werden. Mit Blick auf die im Mai 2025 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Odesa und Heidelberg erhält die Ausstellung eine besondere Strahlkraft: als Symbol für kulturellen Austausch und gemeinsame europäische Werte in Zeiten des Krieges.

Streifzug durch die europäische Kunstgeschichte
Gezeigt werden rund 50 Highlights aus dem Museum für Westliche und Östliche Kunst, darunter Werke bedeutender Künstler wie Francesco Granacci, Frans Hals, Cornelis de Heem, Roeland Savery und Bernardo Strozzi.

Stillleben mit Hummer, Gemälde von Cornelis de Heem,  2. Hälfte 17. Jh., Eigentum des Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst; Foto: Christoph Schmidt (GG Berlin)
Stillleben mit Hummer, Gemälde von Cornelis de Heem, 2. Hälfte 17. Jh., Eigentum des Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst; Foto: Christoph Schmidt (GG Berlin)

Künstlerisch und motivisch spannt die Ausstellung einen facettenreichen Bogen: Sie umfasst Landschaften und Stadtansichten, biblische und mythologische Szenen, Stillleben sowie Genrebilder mit Soldaten, Bauern und Komödianten. Porträts historischer Persönlichkeiten veranschaulichen besonders eindrucksvoll die internationale Prägung der Hafenstadt Odesa im 18. und 19. Jahrhundert.

Gemeinsamkeiten werden sichtbar 
Die Gemälde aus Odesa eröffnen vielfältige Bezüge zur Kunstsammlung des Kurpfälzischen Museums. Bedeutende Werke westeuropäischer Meister des 16. bis 19. Jahrhunderts – darunter Roelant Savery (1576/1578–1639), Cornelis de Heem (1631–1695) und Alessandro Magnasco (1667–1749) – finden sich nicht nur in Odesa, sondern auch in Berlin und Heidelberg. Ähnliche Parallelen zeigen sich bei Porträts historischer Persönlichkeiten sowie bei mythologischen und biblischen Darstellungen und insbesondere bei der Auseinandersetzung der Künstler mit Farbe und Licht im 19. Jahrhundert. Diese Gemeinsamkeiten werden in der Ausstellung eindrucksvoll sichtbar, da Werke aus Odesa und Heidelberg direkt nebeneinander hängen. Rund zehn solcher Dialogpaare veranschaulichen kunstvoll die gemeinsame europäische Identität.

Sonniger Tag, Gemälde von Emile Claus, 1895; Eigentum des Odesa Museums für Westliche und Östliche Kunst / Foto: Christoph Schmidt (GG Berlin)

Museum zwischen Kunst und Krieg
Das 1923 gegründete Odesa Museum für Westliche und Östliche Kunst liegt mitten in der historischen Altstadt der südukrainischen Hafenstadt nahe der durch russische Luftangriffe bereits teilweise zerstörten Verklärungskathedrale. Das Museum befindet sich in einem Palais aus dem 19. Jahrhundert.
Unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 verpackten die Mitarbeitenden des Museums die Kunstwerke des Hauses, um sie einzulagern. Im September 2023 gelang es, 74 Gemälde des Odesa Museums nach Berlin zu transportieren. Hier wurden sie in Absprache mit den ukrainischen Fachleuten restauratorisch bearbeitet und mit Rahmen ausgestattet.  
 
Filmtipp: Arte-Dokumentation "Meisterwerke aus Odessa. Ein Museum zwischen Kunst und Krieg" in der Mediathek von arte. Link zum Film 

Ausstellungstipp: Die Kunsthalle Bremen zeigt vom 13. August bis 26. Oktober 2025 "Spuren der Zeit, Druckgraphik des 16. bis 19. Jahrhunderts aus dem Museum für westliche und östliche Kunst Odesa". Link zur Ausstellung

Partner der Kooperation "Meisterwerke aus Odesa":

Heidelberg dankt der Gemäldegalerie Berlin und dem Museum für Westliche und Östliche Kunst Odesa für die Ausstellungskooperation. Unterstützt wird die Ausstellung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Dr. Hermann und Ilse Rech-Stiftung, den Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums sowie durch die Stadt Heidelberg.