Die Museumshighlights
Hier nehmen wir Sie mit auf einen Streifzug durch das Museum. Einzigartige Kulturschätze, ein engagiertes Team und viele große und kleine Museumsfans sind die Hauptdarsteller im Museumsfilm. Sie zeigen, warum das Kurpfälzische Museum einen festen Platz im Herzen Heidelbergs hat, und warum ein Museumsbesuch den Horizont in schönster Weise erweitert (Produktion: artmetropol.tv, Norbert Kaiser, 2019).
Jedes Kunstwerk ist eine imaginäre Insel
Gemälde und Skulpturen nehmen im Kurpfälzischen Museum viel Raum ein, so beispielsweise die großartigen Porträts der Kurfürsten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Imposant demonstrieren sie die frühere Territorialmacht der Kurpfalz. Wie zierlich ist dagegen Lucas Cranachs Gemälde des Sündenfalls und wie virtuos geschnitzt Tilman Riemenschneiders Zwölfbotenaltar. Entdecken und genießen Sie die künstlerische Perfektion und den Erfindungsreichtum der alten Meister.
Licht und Farbe sind zentrale Themen in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Im lichtdurchfluteten Neubau entfalten die Gemälde der Romantik genauso wie die zeitgenössische Fotografie ihre Strahlkraft. Rottmann, Fries, Lessing, Trübner, Slevogt, Lehmbruck, Campendonk, Beckmann, Streuli…hier treffen hochrangige Kunstwerke auf prominente Nachbarn.
Stil erhält die Schönheit von Gedanken
Das Palais Morass wurde in der Barockzeit errichtet und wurde vor über hundert Jahren zum Museum. Seine prächtige Beletage bietet kostbaren Möbel, Porzellan und Silberobjekten des 18. Jahrhunderts einen vollendeten Rahmen. Im Obergeschoss ergänzen Ausstellungsräume mit Glas, Porzellan und Fayencen die Stilzimmer vom Empire bis zum Historismus. Einzigartig ist auch eine Passage mit Kleidung und Raumausstattung von 1750 bis 1930.
Außergewöhnlich sind die Frühstücksservice für eine Person aus der Porzellanmanufaktur Frankenthal. Die Kurfürstin Elisabeth Augusta liebte Porzellan und pflegte einen standesgemäßen, luxuriösen Lebensstil. Um 1770 ließ sie sich ein Straßburger Silberservice für ihr Oggersheimer Schloss fertigen. Die prachtvolle Tafel füllt ein ganzes Speisezimmer.
Prominente Gäste im Palais Morass
Besonders im 19. Jahrhundert trafen sich in Heidelberg große Dichter, Denker und Künstler. Man lehrte und studierte an der renommierten Universität, man diskutierte, politisierte und ließ sich von der romantischen Stadt am Neckar künstlerisch inspirieren. Friedrich Hölderlin widmete der Stadt 1798 seine berühmte Heidelberg-Ode. 1815 tafelte Goethe mit den Brüdern Boisserée im klassizistischen Festsaal des Palais. Legendär ist schließlich der Besuch Frédéric Chopins. Zum Dank für eine gelungene Handoperation spielte er für den hier niedergelassenen Chirurgen 1835 ein Konzert im Großen Salon.
Tonnenschwere Originale im Gewölbekeller
Kurfürst Carl Theodor und Minerva, die Göttin der Künste, beherrschen die Alte Brücke, eines der beiden Wahrzeichen Heidelbergs. Nur wenige wissen, dass die originalen Sandsteinskulpturen hier im Museum sind. Neben anderen gewichtigen Steindenkmälern finden sie im Untergeschoß des Palais Morass Schutz vor Beschädigung.
Bedeutende Relikte sind auch die Grabplatte des Pfalzgrafen Ludwig II. oder der mittelalterliche Gewölbeschlussstein mit dem kurpfälzischen Wappen. Sie gehören zu den wenigen steinernen Denkmälern, die Heidelbergs Zerstörung durch den großen Brand von 1693 überstanden haben.
Legendäre Funde der Archäologie
Viele Bodenfunde aus vorgeschichtlicher, römischer und mittelalterlicher Zeit erzählen in der großen archäologischen Ausstellung ihre Geschichte. In lebensnahen Inszenierungen und Modellen kann man das römische Gräberfeld von Heidelberg-Neuenheim, das Mithräum oder das Michaelskloster auf dem Heiligenberg entdecken.
Unbedingt sehenswert ist die 4-Meter hohe, römische Jupitergigantensäule aus Sandstein. Was für ein Glück, dass man sie nach fast 2.000 Jahren nahezu unversehrt aus einem zugeschütteten Brunnenschacht bergen konnte.
Berührend ist schließlich auch die Begegnung mit dem vielleicht prominentesten Heidelberger aller Zeiten, dem Homo Heidelbergensis. Wie sah er aus, dieser Urmensch vor 600.000 Jahren? Was hat er gegessen und woran ist er gestorben? Der als Kopie ausgestellte Unterkiefer des Homo Heidelbergensis gibt Antworten auf solche Fragen.